Aktuelles

Jänner 2025

Seit den Weihnachtsfeiertagen ist die aktuelle Grippewelle am Laufen. Im Unterschied zu den letzten Saisonen ist die Influenza B heuer sehr stark und macht mehr als ein Drittel (nämlich 38% im Raum Wien) aus! Da es keine verlässliche Kreuzimmunität gibt, sind alle, die jüngst Influenza durchgemacht haben, nicht automatisch für die laufende Saison auch immun. Dafür ist das RS-Virus in Österreich bisher relativ schwach präsent. Für die Neugeborenen stellen die Geburtskliniken erstmals eine passive Immunprophylaxe zur Verfügung. Auch gibt es die Möglichkeit, dass sich die werdende Mutter im letzten Schwangerschaftsdrittel aktiv impfen lässt und so dem Neugeborenen eine stabile Leihimmunität gegen RSV mitgibt. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Keuchhusten-Erkrankung. Diese Impfungen müssen übrigens in jeder einzelnen Schwangerschaft wiederholt werden.

Oktober 2024

Seit dem Ende der Covid-Pandemie waren mehrere Wellen von Infektionserkrankungen unter der jungen Population registriert worden: eitrige Anginen im letzten Spätwinter, Hand-Mund-Fuß-Krankheit und Ringelröteln im Frühjahr 2024, seit dem Sommer sehen wir unerhört viele Fälle einer "atypischen" Lungenentzündung, weiters atypische Verläufe des (seinerzeit so genannten) "Pfeiffer'schen Drüsenfiebers - nur jetzt OHNE Fieber - sowie durchgehend zahlreiche Fälle von Keuchhusten. Letzteres war für das Nationale Impfgremium Grund genug den Impfplan dahingehend zu reformieren, dass die vierfache Auffrischungsimpfung gegen Diphterie (wurde in Ö neu eingeschleppt), Wundstarrkrampf, Kinderlähmung (wurde durch die Kriege im Nahen Osten und in Afghanistan neu verbreitet) und den jetzt allseits präsenten Keuchhusten um ein Jahr vorverlegt (ab 5 Jahre statt erst in der Schule) UND im Intervall generell verkürzt wurde. Statt alle 10 Jahre soll die Impfung ab sofort alle 5 Jahre aufgefrischt werden. Das betrifft jetzt zahlreiche Jugendliche, die ab 12 oder 13 wieder geimpft werden sollen, anstatt erst mit 17 oder 18 UND natürlich auch ALLE ERWACHSENEN!!

März 2024

Aktuell werden weiterhin erschreckend hohe Zahlen an Masernfällen registrert. Nachdem Österreich schon im Jahr 2023 europaweit die zweithöchste Inzidenz pro Einwohnerzahl hatte, nämlich beispielsweise 20mal so hoch wie Deutschland, dürften diese Zahlen heuer noch weit übertroffen werden. Allein in den beiden Wochen vom 20.2.bis 4.3.2024 wurden 83 neue Masernfälle registriert. Das sind beinahe halb so viele wie im ganzen Jahr 2023! Die Impfung ist übrigens in jedem Lebensalter kostenfrei erhältlich und vor allem ab dem Schulalter mit keinen relevanten Nebenwirkungen mehr verbunden. Auch eine Überimpfung gibt es nicht: jemand, der bereits immun ist, wird von einer weiteren Impfung nicht tangiert.